Meine Seele nach Abtreibung

Die psychischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen sind weitaus schwerer zu greifen als die körperlichen. Sie werden derzeit hitzig diskutiert und stehen in der Gefahr, entweder zu stark betont oder aber zu stark bagatellisiert zu werden.

Bei den meisten Frauen stellt sich unmittelbar nach dem Eingriff zunächst eine Erleichterung ein. Viele Frauen, die abgetrieben haben, berichten aber später, dass sie ihr Baby nicht mehr vergessen können. Manche können den Schmerz eine Zeitlang gut verdrängen. Andere brechen sofort in Tränen aus, wenn sie aus der Narkose erwachen. Betroffene Frauen berichten, dass sich ihr Herz immer wieder vor Trauer zusammenzieht, besonders an dem Tag, an dem das Baby geboren worden wäre, beim Anblick schwangerer Frauen oder beim Lächeln eines Kindes. Sie fragen sich, wie alt ihr Kind nun wäre, ob es ein Junge oder ein Mädchen geworden wäre. Schmerzlich wird ihnen bewusst, dass ihnen ihr wertvolles Kind weggenommen wurde. Ein häufiges Resultat einer Abtreibung sind auch anschließende Partnerschaftskonflikte und eine damit verbundene Trennung (die Mehrheit der Paare trennt sich innerhalb eines Jahres). Viele Frauen sind im Nachhinein überzeugt, dass sie es hätten schaffen können, und bereuen ihre Entscheidung aus tiefstem Herzen.

Einige Frauen erleben die Abtreibung aus unterschiedlichen Gründen traumatisch, z. B. weil sie vom Partner dazu genötigt wurden oder weil sie den Abbruch als gewaltsamen Eingriff in ihre Intimsphäre wahrgenommen haben. Folgende Symptome können auftreten:

  • Depressionen
  • Sozialer Rückzug, Isolation, Abstumpfung
  • Absterben des Gefühlslebens (Roboter-Syndrom)
  • Essstörungen
  • Übererregung / Überwachsein / Schlafstörungen
  • Albträume / Flashbacks
  • Angst-/ Panikstörungen
  • Substanzmissbrauch (Alkohol, Medikamente, Drogen)
  • Suizidgedanken und Suizid

Alle diese genannten Probleme können sich kausal auf den vorausgehenden Schwangerschaftsabbruch beziehen, sie müssen es aber nicht. Sie können durch den Abbruch geweckt oder verstärkt worden sein.

Quellen