Adoption - Annahme eines Kindes

„In Deutschland ist es nahezu unmöglich, ein Kind zu adoptieren.“

„Die Kriterien sind so anspruchsvoll, dass man kaum eine Chance hat.“

„Würde es den Paaren leichter gemacht werden, würden auch mehr Kinder adoptiert werden.“

„Es sind doch jetzt schon viel zu viele Kinder, die nicht adoptiert werden. Wäre es nicht besser, die Schwangerschaft abzubrechen, bevor das Kind am Ende ohne Eltern dasteht?“

Diese und ähnliche Sätze kursieren hartnäckig im Netz. Immer wieder wird darauf hingewiesen, wie schwierig es sei, in Deutschland ein Kind zu adoptieren. Diese Informationen nehmen natürlich Einfluss: sowohl auf potenzielle Adoptivbewerber als auch auf die leiblichen Mütter / Eltern, die mit dem Gedanken spielen (müssen), ihr Kind zur Adoption freizugeben. Doch treffen diese Aussagen überhaupt zu?

Fakt ist: Ja, in Deutschland ist es idR schwierig, ein Kind zu adoptieren.

Fakt ist auch: Dieser Umstand liegt nicht in der Tatsache begründet, dass Adoptivbewerbern mit unmenschlichen Hürden Steine in den Weg gelegt würden.

Es werden vor allem deshalb extrem wenige Kinder adoptiert, weil extrem wenige Kinder zur Adoption freigegeben werden.

Die Tendenz ist dabei konsequent sinkend. Ein paar Zahlen, die dies verdeutlichen:

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland nur 3.888 Kinder adoptiert. Diese Zahl umfasst auch Verwandtschaftsadoptionen, die bereits mehr als die Hälfte ausmachen! Zum Vergleich: Auf jedes zur Adoption freigegebene Kind kommen sieben Bewerberpaare. Sieben Bewerberpaare, die sich nichts sehnlicher wünschen, als einem Kind ein warmes und liebevolles Zuhause zu geben.

Wenn du gerade schwanger bist und vor der Entscheidung über eine Freigabe zur Adoption stehst, sei versichert: Es gibt in Deutschland trotz Reproduktionsmaßnahmen immer noch zahlreiche und gut geprüfte Paare, die dein Kind von Herzen gern aufnehmen würden.

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